Geschwind huscht eine Gestalt zwischen den Bäumen auf den Dofpark zu. Nur das leise knacken von kleinen Ästchen ist zu vernehmen, die unter ihren feinen Füßen brechen und das seichte Rascheln der bodenlangen Stoffe, die über das Dickicht gezogen werden. Mit einem weiteren, etwas lauterem Rascheln drückt die, nur augenscheinlich, blutjunge Frau einige Büsche zur Seite und tritt in den Dorfpark. Kurz lässt sie ihre, wie feinstes Porzellan wirkende, Hand über den samtenen Stoff ihres weinroten Kleides streifen, ehe sie ihr Haupt stolz aufrichtet. Kein noch so kleines Ästchen hat sich in ihrer seidigen Haarflut verfangen, nein, kein Schmutz verunstaltet ihr reines Aussehen. Nun setzt sie ihre Schritte über den Pfad, leise klackern ihre Schuhe auf dem steinernen Boden. Ihren Blick lässt sie wie immer spöttisch schweifen, doch scheint es noch recht leer zu sein... kein Wunder bei dieser Tageszeit. Dies missfällt Rain aber ganz und gar nicht, recht
entspannt scheint sie sogar. Und nur einige Wimpernschläge später lässt sie sich auf dem Rand des Brunnens nieder, Gedankenversunken starrt sie in das undurchdringliche, dunkle Wasser...